Ermittlung des Paradontoserisikos!

 

Wir versuchen aus der Fülle der Informationen eine verlässliche Grundlage für das Paradontoserisiko anzubieten.

Hierfür bestimmen wir einige der für den Paradothoseverlauf nach DGZMK 10/05 relevanten Keime. Eine Klassifizierung erfolgt um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten in dem üblichen Farbschema.

Insgesamt werden 17 der relevanten Keime quantifiziert.  Da nach Korman et. al. 1991 nur eine absolute Quantifizierung der Keime aussagekräftig ist, setzen wir die Summe der gemessenen pathogen-relevanten Keime ins Verhältniss zu den Keimen die bei einem gesunden Zahn den Zahn vor möglichen Pathogenen schützen. Daraus ergibt sich ein  Quotient, der über die Farbskala hinaus, eine absolut verlässliche Risikoabschätzung ermöglicht.

Paradontose quo vadis?

Karies ist einer der grössten Risikofaktoren vor allen Dingen bei Kindern. 1-5% der Kinder haben in der Regel Karies. In besonderen Risikogruppen (Stichwort neue Armut!). liegt sie sogar bei bis zu 60%.

Unsere Mundflora ist eine der interessantesten Lebensgemeinschaften. Bedingt durch die Art unserer Nahrungsaufnahme haben sich unterschiedliche Bakteriengemeinschaften auf der Zunge, im Backeninnenraum, auf den Kauflächen der Zähne, den Innen-und Aussenflächen der Zähne und auch in den Zahntaschen gebildet. Allen gemeinsam ist die Gewissheit, dass sie kontinuierlich mit "Nahrung" versorgt werden, dass sie aber auch beständig bedroht sind, mechanisch entfernt zu werden. In einer feinen Abstimmung mit unserem Immunsystem, wird dennoch deren Existenz geduldet, was nur durch den elementaren Nutzen begründet ist, den uns diese Keime verschaffen.

Mit den molekularbiogischen Methoden, hat sich unsere Vorstellung explosionsartig erweitert, so dass wir von über 700 verschiedenen Bakterienarten alleine in unseren Zahntaschen sprechen. Alleine dies zeigt wie schwierig es ist, mögliche negative Bakterien zu klassifizieren, die unsere Zähne schädigen.

Aus der Fülle an Keimen, haben wir mit Hilfe der Arbeiten der Forscher, die sich gewissenhaft mit dieser Thematik schon seit langer Zeit beschäftigen und die auch die aktuellen Methoden der molekularen Diagnostik anwenden 5 Keime ausgewählt, die unsere Zähne "´schützen". Die Anzahl dieser Keime werden mit unseren Methoden absolut bestimmt und in das Verhältnis zu weiteren 15 Keimen gestellt, die als aktuelle "Leitkeime" für die Paradonthose gelten. Auch diese werden absolut quantifiziert. Der dadurch gewonnene Quotient, dient als Orientierungshilfe für eine akute Paradontose. Das verwendete Spektrum wird jeweils dem aktuellen Informationsstand angepasst.

Im Augenblick benutzen wir 5 "gute" Zahnkeime die wir absolut quantifizieren und setzten sie in das Verhältnis zu den 15 "augenblicklich diskutierten" für die Entwicklung der Paradothose relevanten Zahnkeime. Der Quotient ergibt "automatisch" eine Abschätzung des Gefährdungspotentials der Infektion.